Einleitung
Die weltberühmte Kapellbrücke mit dem Wasserturm und die Spreuerbrücke sind aus dem Stadtbild von Luzern nicht wegzudenken. Die dritte im Bunde – die Hofbrücke – existiert nicht mehr.
Früher waren sie Teil der
Stadtbefestigung. Heute sind sie ein beliebtes Fotosujet von Touristen.
Das Ensemble Kapellbrücke und Wasserturm ist das Wahrzeichen der Stadt Luzern. Zusammen mit der weiter flussabwärts liegenden Spreuerbrücke zeugt es von der mittelalterlichen Geschichte der Stadt. Die dritte Holzbrücke Luzerns, die Hofbrücke, kennen selbst Einheimische nur aus Geschichtsbüchern. Sie wurde im 19. Jahrhundert in mehreren Etappen abgebrochen. Immerhin ist ihr Bilderzyklus erhalten geblieben. Jede der drei überdachten Holzbrücken verfügt über eine eigene Bilderreihe. In ihrer Gesamtheit sind die Dreieckbilder der Stadt Luzern weltweit einmalig.
Baujahr:
Zirka 1360
Länge:
205 Meter
(ursprünglich 279 Meter)
Anzahl Bilder:
62 auf der Brücke, teils verbrannt
(ursprünglich 158)
Besucher pro Tag:
13’800
(Stand 2017)
Namensgebung:
Von der St.-Peterskapelle
am rechten Reussufer
Der Besuch der Brücke ist kostenlos
Rund um die Uhr öffentlich zugänglich
Die Brücke ist rollstuhlgängig
Free WiFi rund um die Brücke
Öffentliche Toiletten in unmittelbarer Nähe
Seit dem Brand dürfte die Kapellbrücke eine der berühmtesten Brücken der Welt sein.
Die Kapellbrücke wurde vermutlich um 1360 gebaut – später als der Wasserturm. Die erste Erwähnung datiert auf das Jahr 1367. Im 17. Jahrhundert entstand der Bilderzyklus, der die Geschichte der Eidgenossenschaft sowie der Luzerner Stadtheiligen St. Leodegar und St. Mauritius zeigt. Wegen Landaufschüttungen wurde die Brücke im 19. Jahrhundert mehrmals gekürzt. 1993 fielen grosse Teile der Kapellbrücke einem Brand zum Opfer. Zahlreiche Dreieckbilder in den Giebeln wurden dabei zerstört. Das Wahrzeichen der Stadt Luzern wurde umgehend wieder aufgebaut.
Bau der Kapellbrücke
Entstehung des Bilderzyklus’
Verkürzung um 74 Meter
Brand zerstört Grossteil der Brücke
Sofortiger Wiederaufbau
… ist die Kapellbrücke, nach der Holzbrücke von Bad Säckingen (D) die zweitlängste überdachte Holzbrücke Europas.
Baujahr:
Zirka 1408
Länge:
81 Meter
Anzahl Bilder:
45 auf der Brücke
(ursprünglich 71)
Besucher pro Tag:
8400
(Stand 2017)
Namensgebung:
Von der Spreu der Mühlen, die von der Brücke aus entsorgt wurde
Der Besuch der Brücke ist kostenlos
Rund um die Uhr öffentlich zugänglich
Die Brücke ist rollstuhlgängig
Free WiFi rund um die Brücke
Öffentliche Toiletten in unmittelbarer Nähe
Die Toten, Maria und die Bäcker.
Der erste Teil der Spreuerbrücke entstand im 13. Jahrhundert. Der Mühlenplatz am rechten Reussufer wurde mit den Stadtmühlen in der Flussmitte verbunden. Als komplette Brücke über die Reuss wurde sie 1408 erstmals erwähnt. Die Fortsetzung zum linken Ufer ins Bäckerviertel (Pfistergasse) war erst dann gebaut worden. Auch die Spreuerbrücke war Teil der Stadtbefestigung und schottete die Stadt gegen Nordwesten ab. Ihr Bilderzyklus entstand ungefähr zwischen 1616 und 1637 und zeigt den umfangreichsten aller bekannten Totentänze. Beeindruckend ist auch die kleine Kapelle «Maria auf der Reuss», die mitten auf der Brücke platziert ist.
Fertigstellung der Spreuerbrücke
Durch Sturm stark beschädigt
Entstehung des Bilderzyklus’
Die Mühlen brennen nieder
Bau des ersten Kraftwerks oberhalb der Brücke
Lassen Sie sich über die Spreuerbrücke führen und lauschen Sie den Geschichten.
Der Audioguide zum Totentanz führt Sie über die Spreuerbrücke und vermittelt Ihnen Hintergründe zu ausgewählten Bildern des Zyklus›. Hören Sie rein in den rund 20-minütigen Audioguide, den das Historische Museum Luzern konzipiert hat. Er führt Sie von dort über die Brücke zum Mühlenplatz und wieder zurück.
Baujahr:
Zirka 1265
(basierend auf Indizien)
Länge:
385 Meter
Anzahl Bilder:
226 im Stadtarchiv eingelagert
(ursprünglich 239)
Besucher pro Tag:
Im 19. Jahrhundert abgebrochen
Namensgebung:
Sie führte von der Stadt in den Hofbezirk
Sie kann nicht mehr besichtigt werden. Stattdessen lockt der Schweizerhofquai mit seinen Attraktionen.
Die Brücke, von der heute fast jede Spur fehlt.
Die Hofbrücke war die Holzbrücke der Superlative: die älteste, die längste und jene mit den meisten Dreieckbildern. Mutmasslich im 13. Jahrhundert gebaut, diente sie als Kirch- und Spazierweg zwischen der Stadt und der Hofkirche. Sie führte nicht über die Reuss, sondern über die Luzerner Seebucht. Ihr Bilderzyklus aus dem 16. Jahrhundert zeigt Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Seeaufschüttungen beim heutigen Schweizerhofquai machten die Hofbrücke nutzlos. Sie wurde zwischen 1835 und 1852 etappenweise abgebaut.
Bau der Hofbrücke
Entstehung des Bilderzyklus’
Erster Teilabbau
Letztes Teilstück wird abgerissen
Die Giebelbilder sind im Stadtarchiv eingelagert
Man befürchtete einen Überfall der Urkantone
auf die Stadt. Als Verteidigungsmassnahme
wurde der Abbruch der Brücken vorbereitet.
Der Überfall fand zum Glück nie statt.