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Einleitung

Viel mehr als nur die Reuss überqueren

Die weltberühmte Kapellbrücke mit dem Wasserturm und die Spreuerbrücke sind aus dem Stadtbild von Luzern nicht wegzudenken. Die dritte im Bunde – die Hofbrücke – existiert nicht mehr.

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Früher waren sie Teil der
Stadtbefestigung. Heute sind sie ein beliebtes Fotosujet von Touristen.

Einst waren es drei, heute sinds zwei

Das Ensemble Kapellbrücke und Wasserturm ist das Wahrzeichen der Stadt Luzern. Zusammen mit der weiter flussabwärts liegenden Spreuerbrücke zeugt es von der mittelalterlichen Geschichte der Stadt. Die dritte Holzbrücke Luzerns, die Hofbrücke, kennen selbst Einheimische nur aus Geschichtsbüchern. Sie wurde im 19. Jahrhundert in mehreren Etappen abgebrochen. Immerhin ist ihr Bilderzyklus erhalten geblieben. Jede der drei überdachten Holzbrücken verfügt über eine eigene Bilderreihe. In ihrer Gesamtheit sind die Dreieckbilder der Stadt Luzern weltweit einmalig.

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Die Kapellbrücke

Luzerns weltbekanntes Wahrzeichen,
das 1993 fast gänzlich abbrannte.
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Baujahr:
Zirka 1360

Länge:
205 Meter
(ursprünglich 279 Meter)

Anzahl Bilder:
62 auf der Brücke, teils verbrannt
(ursprünglich 158)

Besucher pro Tag:
13’800
(Stand 2017)

Namensgebung:
Von der St.-Peterskapelle
am rechten Reussufer

Allgemeine Informationen

Der Besuch der Brücke ist kostenlos

Rund um die Uhr öffentlich zugänglich

Die Brücke ist rollstuhlgängig

Free WiFi rund um die Brücke

Öffentliche Toiletten in unmittelbarer Nähe

Bewegte Geschichte

Seit dem Brand dürfte die Kapellbrücke eine der berühmtesten Brücken der Welt sein.

Die Kapellbrücke wurde vermutlich um 1360 gebaut – später als der Wasserturm. Die erste Erwähnung datiert auf das Jahr 1367. Im 17. Jahrhundert entstand der Bilderzyklus, der die Geschichte der Eidgenossenschaft sowie der Luzerner Stadtheiligen St. Leodegar und St. Mauritius zeigt. Wegen Landaufschüttungen wurde die Brücke im 19. Jahrhundert mehrmals gekürzt. 1993 fielen grosse Teile der Kapellbrücke einem Brand zum Opfer. Zahlreiche Dreieckbilder in den Giebeln wurden dabei zerstört. Das Wahrzeichen der Stadt Luzern wurde umgehend wieder aufgebaut.

  • 86 Bilder wurden beim Brand 1993 ganz oder teilweise zerstört
  • Älteste noch bestehende Holzbrücke Europas
  • Führte ursprünglich bis zum heutigen Theaterplatz

Zirka 1360

Bau der Kapellbrücke

Zirka 1614 bis 1624

Entstehung des Bilderzyklus’

19. Jahrhundert

Verkürzung um 74 Meter

1993

Brand zerstört Grossteil der Brücke

1993/94

Sofortiger Wiederaufbau

Die Bilderwelten

Die Holzbrücken mit ihren dreieckigen Kunstwerken

Jede der Luzerner Holzbrücken weist einen aussergewöhnlichen Bilderzyklus auf.

Jetzt ansehen
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205 Meter lang …

… ist die Kapellbrücke, nach der Holzbrücke von Bad Säckingen (D) die zweitlängste überdachte Holzbrücke Europas.

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Die Spreuerbrücke

Die kleine Schwester der Kapellbrücke lockt
mit Totentanzbildern und einer Kapelle.
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Baujahr:
Zirka 1408

Länge:
81 Meter

Anzahl Bilder:
45 auf der Brücke
(ursprünglich 71)

Besucher pro Tag:
8400
(Stand 2017)

Namensgebung:
Von der Spreu der Mühlen, die von der Brücke aus entsorgt wurde

Allgemeine Informationen

Der Besuch der Brücke ist kostenlos

Rund um die Uhr öffentlich zugänglich

Die Brücke ist rollstuhlgängig

Free WiFi rund um die Brücke

Öffentliche Toiletten in unmittelbarer Nähe

Ebenso eine Preziose

Die Toten, Maria und die Bäcker.

Der erste Teil der Spreuerbrücke entstand im 13. Jahrhundert. Der Mühlenplatz am rechten Reussufer wurde mit den Stadtmühlen in der Flussmitte verbunden. Als komplette Brücke über die Reuss wurde sie 1408 erstmals erwähnt. Die Fortsetzung zum linken Ufer ins Bäckerviertel (Pfistergasse) war erst dann gebaut worden. Auch die Spreuerbrücke war Teil der Stadtbefestigung und schottete die Stadt gegen Nordwesten ab. Ihr Bilderzyklus entstand ungefähr zwischen 1616 und 1637 und zeigt den umfangreichsten aller bekannten Totentänze. Beeindruckend ist auch die kleine Kapelle «Maria auf der Reuss», die mitten auf der Brücke platziert ist.

  • Die Brücke führt zum Historischen Museum und zum Naturmuseum
  • Die Bilder symbolisieren die Allgegenwärtigkeit des Todes
  • Oberhalb der Brücke reguliert das Reusswehr den Pegel von Reuss und Vierwaldstättersee

Zirka 1408

Fertigstellung der Spreuerbrücke

1566

Durch Sturm stark beschädigt

Zirka 1616 bis 1637

Entstehung des Bilderzyklus’

1871/1875

Die Mühlen brennen nieder

1887

Bau des ersten Kraftwerks oberhalb der Brücke

Audioguide zum Totentanz

Lassen Sie sich über die Spreuerbrücke führen und lauschen Sie den Geschichten.

Der Totentanz zum Erleben

Der Audioguide zum Totentanz führt Sie über die Spreuerbrücke und vermittelt Ihnen Hintergründe zu ausgewählten Bildern des Zyklus›. Hören Sie rein in den rund 20-minütigen Audioguide, den das Historische Museum Luzern konzipiert hat. Er führt Sie von dort über die Brücke zum Mühlenplatz und wieder zurück.

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Die Hofbrücke

Luzerns vergessene Holzbrücke, die Seeaufschüttungen weichen musste.
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Baujahr:
Zirka 1265
(basierend auf Indizien)

Länge:
385 Meter

Anzahl Bilder:
226 im Stadtarchiv eingelagert
(ursprünglich 239)

Besucher pro Tag:
Im 19. Jahrhundert abgebrochen

Namensgebung:
Sie führte von der Stadt in den Hofbezirk

Sie kann nicht mehr besichtigt werden. Stattdessen lockt der Schweizerhofquai mit seinen Attraktionen.

Der Weg zur Kirche

Die Brücke, von der heute fast jede Spur fehlt.

Die Hofbrücke war die Holzbrücke der Superlative: die älteste, die längste und jene mit den meisten Dreieckbildern. Mutmasslich im 13. Jahrhundert gebaut, diente sie als Kirch- und Spazierweg zwischen der Stadt und der Hofkirche. Sie führte nicht über die Reuss, sondern über die Luzerner Seebucht. Ihr Bilderzyklus aus dem 16. Jahrhundert zeigt Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Seeaufschüttungen beim heutigen Schweizerhofquai machten die Hofbrücke nutzlos. Sie wurde zwischen 1835 und 1852 etappenweise abgebaut.

  • Ihr Bilderzyklus ist gut erhalten
  • Erstgebaute der Luzerner Holzbrücken
  • Führte vom heutigen Kapellplatz zur Hofkirche

Zirka 1265

Bau der Hofbrücke

Zirka 1552 bis 1580

Entstehung des Bilderzyklus’

1835

Erster Teilabbau

1852

Letztes Teilstück wird abgerissen

Heute

Die Giebelbilder sind im Stadtarchiv eingelagert

Die drei Brücken wurden
1801 fast abgebrochen

Man befürchtete einen Überfall der Urkantone
auf die Stadt. Als Verteidigungsmassnahme
wurde der Abbruch der Brücken vorbereitet.
Der Überfall fand zum Glück nie statt.